Ausflugstipps
Das gerettete Moor
Das Große Torfmoor bei Lübbecke ist mit über 500 Hektar Fläche das bedeutendste Hochmoor Westfalens. Fast wäre es für immer verloren gegangen – bis in die 1950er-Jahre wurde hier Torf abgebaut und das Moor entwässert. Naturschützerinnen und Naturschützer stoppten den Trend und das Moor wurde wieder ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Vor allem bodenbrütende Vögel fühlen sich hier wohl. Und das Gebiet kann erkundet werden, ohne sie zu stören – auf mehreren Rundwegen. Wenn sie mögen, erhalten Besucherinnen und Besucher dabei per „Lauschtour“-App auf dem Smartphone spannende Infos zu Besonderheiten und bemerkenswerten Orten aufs Ohr. Auch das Infozentrum Moorhus lohnt einen Besuch, es präsentiert großformatige Bilder und informative Texte, auch für Kinder – sie folgen einfach dem kleinen blauen Moorfrosch für leicht verständliche Infos und Experimentier-Tipps.
Die Dauerausstellung im Erlebniszentrum Moorhus, die Erstellung der Lauschtour und der Erwerb eines Schafstalles für die Moorschnucken profitierten von Fördergeld der NRW-Stiftung.
Das Leben in Rosa
Zwar sind die „Stars“ dieses Moores mittlerweile im ganzen Land bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund oder besser gesagt der bunte Vogel – doch exotisch wirkt es bis heute, wenn man im Zwillbrocker Venn bei Vreden im Münsterland Flamingos beobachtet. Ein Fernglas ist dabei empfehlenswert, denn am liebsten ziehen sie sich auf ihre Insel inmitten einer Wasserfläche zurück, mehrere hundert Meter entfernt von den Besucherinnen und Besuchern. Die Kolonie besteht seit mehr als 30 Jahren regelmäßig aus bis zu 40 Flamingos mehrerer Arten. Die Flamingos brüten hier und und ziehen ihre Jungen groß. Im Winter ziehen sie jedoch in die nahen Niederlande. Dann ist das Venn flamingofrei. Allenfalls einige Lachmöwen, die hier im Sommer in Schwärmen anzutreffen sind, lassen auch in der kalten Jahreszeit ihren leicht spöttischen Ruf erklingen. Vielleicht ja in freudiger Erwartung der Rückkehr ihrer exotischen Nachbarn.
Die NRW-Stiftung unterstützte die Biologische Station Zwillbrocker Venn bereits mehrfach, unter anderem beim Bau eines Infozentrums und der Einrichtung einer Dauerausstellung.
www.bszwillbrock.de
Legendäre Mauern
Schon seit dem 18. Jahrhundert bröckelte die Burg Hardenstein am Ufer der Ruhr in Witten vor sich hin. Kein Wunder, dass das einstige Herrenhaus die Fantasie anregte. Was mochte sich dort einst abgespielt haben? Es entstand eine Legende – danach sollte hier ein Zwergen-König gehaust haben. Er war zwar unsichtbar, aber immerhin zu hören. Der Küchenjunge, der ihm nachstellte, fand ein grausames Ende – der Zwerg verspeiste ihn und verfluchte seine Familie. In Wirklichkeit jedoch verfiel die Burg, weil sie irgendwann als Wohnstätte aufgegeben wurde. Seit den 1970er-Jahren bemühen sich Burgfreunde um den Erhalt der Ruine. 2012 wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen. Seitdem können Besucherinnen und Besucher die Überreste der Burg Hardenstein aus der Nähe betrachten. Ein besonderes Erlebnis ist es, im Schlepptau eines „Dampfrosses“ vorbeizurauschen – die Gleise der Ruhrtalbahn, befahren mit Museumszügen, führen direkt vorbei.
Für die Sicherungsmaßnahmen an der Burg Hardenstein erhielten die Burgfreunde Hardenstein e. V. eine Förderung durch die NRW-Stiftung.
Bergische Bachidylle
Wer tief in die Natur des Bergischen Landes eintauchen möchte, ist im Eifgenbachtal zwischen Wermelskirchen und Burscheid richtig. Buchen- und Mischwälder an leicht abfallenden Hängen, dazwischen immer wieder Magerweiden, auf denen es im Sommer grünt und blüht – leicht nachvollziehbar, warum das Tal zu den reizvollsten Bachläufen der Region gehört. Schmetterlinge und Libellen, Ringelnatter und Feuersalamander, Wasseramsel und Eisvogel finden hier einen Lebensraum. Im Wasser des Baches fühlen sich Groppe, Lachs sowie Bach- und Flussneunaugen wohl. Dieses Naturparadies kann man übrigens erwandern: Von Haus Eifgen in Wermelskirchen aus führt ein Streifzug des Bergischen Weges über 15 Kilometer am Bach entlang bis zum Schöllerhof in Odenthal. Wenige hundert Meter weiter mündet der Eifgenbach auch schon in die Dhünn, von wo aus sein Wasser über die Wupper schließlich den Rhein erreicht.
Mehr als 25 Hektar Flächen im Eifgenbachtal hat die NRW-Stiftung für den Naturschutz gesichert. Gebietspartnerin der NRW-Stiftung ist die Biologische Station Rhein-Berg.
Die römische Unterwelt
In ein Grab hinabsteigen, das klingt nach einer gruseligen Angelegenheit. Wer dies aber in Köln-Weiden tut, der erlebt einen Aha-Effekt. Im dortigen Römergrab (siehe Titelthema) steht man steht man weder in modriger Erde, noch sind Knochen zu sehen. Eine der besterhaltenen römischen Grabstätten nördlich der Alpen überrascht mit Speisezimmer-Atmosphäre. Denn als solches ist dieser Ort einst gestaltet worden. Viel Marmor, Wandnischen im Stile der römischen Speisesofas, drei Porträtbüsten vom Ende des 2. Jahrhunderts. Und ein Sarkophag, der hier eigentlich gar nicht hingehört – stürzte er doch im Laufe der Zeit von einer höher gelegenen Kammer hinunter. Ein Förderverein hat diese archäologische Fundstätte um einen Informationsbereich mit neuem Erweiterungsbau samt Garten ergänzt.
Die NRW-Stiftung unterstützte den Förderverein Römergrab Weiden e. V. bereits mehrfach, zuletzt förderte sie einen Erweiterungsbau und den römischen Garten.
Zwischen Fluss und Felsen
Wo früher Fracht umgeschlagen wurde, können Besucherinnen und Besucher heute die Schätze der Natur kennenlernen. Die Biologische Station Düren zeigt im alten Güterschuppen des Bahnhofs Nideggen-Brück die naturkundliche Ausstellung Rur & Fels. Und das äußerst anschaulich, in so genannten Dioramen. Anhand eines nachgebauten Gesteinsmassivs und anderer Lebensräume fühlt man sich direkt in die Natur hineinversetzt, freilich mit Dach über dem Kopf. Und neben dem Schutz vor der Witterung bietet die modellhafte Darstellung noch einen weiteren Vorteil: Tiere wie Biber, Steppengrashüpfer, Ameisenlöwe und Schlingnatter sind zwar zu sehen und auch akustisch wahrzunehmen – sie flüchten aber nicht vor den Betrachterinnen und Betrachtern. Auch ist an einer „Vogeluhr“ zu erfahren, wann welcher Gesang in der Natur erklingt. Und auch der Einblick in einen Baum ist möglich – eine Eiche offenbart ihr Innerstes.
Die NRW-Stiftung stellte der Biologischen Station im Kreis Düren für die Restaurierung und Ergänzung der Dauerausstellung eine Förderung zur Verfügung.
Kulturort mit Retro-Charme
Wenn mit den Zuschauerinnen und Zuschauern des Heimhof-Theaters in Burbach die Pferde durchgehen und hier und da ein wieherndes Lachen erklingt, dann fühlen sich Ortskundige an die Historie des Gebäudes erinnert: Einst waren hier nämlich tatsächlich die Pferdeställe der Dynamit Nobel AG, die das Areal lange nutzte. 1951 übergab sie es einer Initiative, die hier einen Saal für kulturelle Veranstaltungen einrichtete, im Stile dieser Zeit. Und der ist bis heute erhalten und wurde durch eine Restaurierung vor einigen Jahren noch perfektioniert: Über roten Kunstledersesseln hängen tulpenförmige Lampen, die ein warmes Licht in den Saal werfen, gemusterte grüne Tapeten schmücken die Wände, Linoleum in Schachbrettmuster bedeckt den Boden. Kabaratt, Konzerte und Filmvorführungen finden hier statt, große Namen und regionale Kunstschaffende treten auf. Und egal, was auf der Bühne passiert – schon das Ambiente sorgt für eine bleibende Erinnerung!
Die NRW-Stiftung half dem „Förderverein Heimhof-Theater e. V.“ bei der Restaurierung der Spielstätte inklusive der Sanitäranlagen und des Garderobenbereichs.
Der Turm, der blieb
Der Strom kommt aus dem Turm – das war bis vor einigen Jahren gerade in vielen ländlichen Gebieten NRWs die Regel. Denn bis zu Höfen und Häusern gelangte die elektrische Energie per oberirdischer Freileitung. Trafotürme dienten als Verteiler. Als Versorger Erdkabel verlegten, wurden die meisten der Gebäude abgerissen. In Schermbeck-Damm verhinderte ehrenamtliches Engagement genau das: Zur Rettung gründete sich ein Turmverein, der sich die Heimatpflege und -kunde auf die Fahnen schrieb. Er richtete im Turm „Das kleinste Strommuseum der Welt“ ein. Auf zwei Ebenen präsentiert er die alte Trafotechnik und in Vitrinen allerlei sehenswerte Objekte aus der Welt der Elektrizität. Darunter ist mit dem beleuchtbaren Stopfpilz auch ein Handarbeits-Utensil, das der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer einst erfand – der neben seiner politischen Karriere auch eine weniger bekannte, schöpferische Ader hatte.
Die NRW-Stiftung förderte die Einrichtung des „Kleinsten Strommuseums der Welt“ durch den Turmverein Damm e. V. im ehemaligen Trafoturm in Schermbeck-Damm.
Eine App – 500 Ausflugsziele
entdecke.nrw ist die App der NRW-Stiftung. Sie stellt mehr als 500 Sehenswürdigkeiten in allen Regionen Nordrhein-Westfalens vor. Sie alle bieten den Mitgliedern des Fördervereins der NRW-Stiftung ermäßigten oder freien Eintritt oder sie sind generell frei zugänglich. Wohin geht’s als nächstes?
In der rundum erneuerten App entdecke.nrw finden Sie Ihre nächsten Ausflugsziele noch besser. Zentral ist nun der Zugang über eine Karte. Suchen Sie direkt in Ihrer Umgebung oder grenzen Sie die Auswahl mit den praktischen Regions- und Kategoriefiltern ein. Ob Museum, Ort der Industriekultur oder Naturschutzgebiet: Auf einen Blick sehen Sie, wo sich diese und weitere Highlights in Nordrhein-Westfalen befinden.
Der praktische Infobereich liefert Ihnen Adressen, Kontaktmöglichkeiten und Links zu weiterführenden Informationen. Und mit dem angedocktem Routenplaner können Sie direkt zum Ziel ihrer Wahl navigieren. Sie nutzen lieber Bus und Bahn? entdecke.nrw zeigt Ihnen jetzt auch, welche Attraktionen Sie per ÖPNV gut erreichen können. Und auch kindgerechte Angebote sind markiert – Links zu den beliebten Entdeckertouren der NRW-Stiftung inklusive.
Zur Webseite entdecke.nrw
Der Podcast der NRW-Stiftung
Radio ist Kino im Kopf. Menschen zuzuhören, das ist eine faszinierende Art und Weise, Neues zu erfahren und dazuzulernen. Das ist ein Grund, warum Podcasts immer beliebter werden. Auch die NRW-Stiftung hat einen erfolgreichen Podcast – die „Förderbande“. Sein Name ist zugleich sein Auftrag: Kleine wie große, wohlbekannte wie bisher verborgene Schätze zu Tage fördern, die es in Nordrhein-Westfalen zu entdecken gibt.
Die Unterstützung für kreative Kulturstätten, sehenswerte Museen und traditionsreiche Denkmäler, der Einsatz für eine artenreiche Flora und Fauna und das Engagement fürs eigene Dorf oder den eigenen Stadtteil – der Podcast „Förderbande“ mit den Journalistinnen Marija Bakker und Cornelia Wegerhoff stellt die ganze Bandbreite der Stiftungszwecke vor.
Die Hörerinnen und Hörer erleben spannende Geschichten – so, als wären sie direkt am Ort des Geschehens. Sie steigen beispielsweise mit in einen Aalschocker auf der Sieg und erfahren, wie dort eine 1000-jährige Fischereitradition gelebt wird. Sie entdecken auf einem Acker im Münsterland ein Kiebitz-Nest, was dort inzwischen schon einem Sechser im Lotto gleicht. Und sie hören, wie sich in der Zeche Fürst Leopold in Dorsten ein Wort- und Maschinenungetüm in Bewegung setzt – die Zwillingstandem- Dampffördermaschine. Nur drei Beispiele für Podcast-Folgen der jüngsten Zeit.