Meldungen
Kunst für alle
Das neu eröffnete Kunstforum Buddemühle in Welver ist ein inklusives Vorzeigeprojekt: Hier ist die Kunst von Menschen mit und ohne Handicap nicht nur zu sehen – sie entsteht auch direkt vor Ort in mehreren Ateliers.
Ein besonderer Ort im Kreis Soest unterstützt Menschen mit geistigem oder psychischem Handicap in ihrer Kreativität. Das Kunstforum Buddemühle in Welver hat im Mai als Zentrum für so genannte „Outsider Art“ eröffnet.
Dahinter steckt das Engagement von Mechthild und Klaus-Peter Kirchner. Sie gründeten bereits vor mehr als zehn Jahren die Aktion-Kunst-Stiftung mit dem Ziel, Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrem künstlerischen Talent zu fördern, Begabungen zu entdecken und weiter zu unterstützen. Ein Ateliergebäude in Soest diente als Mittelpunkt der Stiftungsarbeit. Als es nicht mehr zur Verfügung stand, schaute sich das Ehepaar um – und entdeckte den Dreiseitenhof „Buddemühle“ in Welver. Hier verwandelten sie ein Nebengebäude im Rahmen einer erfolgreichen Sanierung in das neue Kunstforum. Die NRW-Stiftung unterstützte das Vorhaben finanziell. Damit würdigt sie den wichtigen Meilenstein eines Projektes, das sich seit vielen Jahren konsequent entwickelt und bewährt hat und zahlreiche Erfolge vorweisen kann.
Heimat des Roten Zebras
Getreu den Zielen der Aktion-Kunst-Stiftung sind auf dem Hof nicht nur Ausstellungsräume für Künstlerinnen und Künstler der Outsider Art entstanden, sondern wie am alten Standort auch Ateliers. Jede Menge Raum also, um hier künstlerisch tätig sein zu können. Die Atelierplätze sind für Menschen mit Handicap ausgestattet und es steht auch eine Assistenz zur Verfügung, die den Atelier- betrieb unterstützt und den künstlerischen Schaffensprozess begleitet. Die inklusive Gruppe DAS ROTE ZEBRA wird ebenfalls in der Buddemühle ansässig sein – seit 2016 hat sie schon viele erfolgreiche Kunstprojekte und -ausstellungen realisiert und sie lebt von den Begegnungen und dem Austausch. Deshalb ist geplant, dass eine Künstlerin oder ein Künstler als „Artist in Residence“ für eine längere Zeit auf dem Hof lebt und arbeitet.
Zudem freuen sich alle Beteiligten schon auf die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die das Kunstforum noch anziehen wird. Sie können immer donnerstags bis samstags die Ausstellungen anschauen – oder individuelle Termine vereinbaren.
Das grüne Herz
Ein kleines Wäldchen auf dem Bonner Venusberg ist jetzt der „Generationenwald“ der Uniklinik. Hier stehen die Erholung und das Naturerlebnis im Mittelpunkt.
Auf dem Venusberg ist Bonn noch grüner als anderswo – liegt der Stadtteil doch direkt im alten Waldgebiet Kottenforst. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier auf einem ehemaligen Kasernengelände das Universitätsklinikum Bonn. Genesung im Grünen ist seitdem das Motto. Nicht nur drumherum, auch auf dem Klinikgelände stehen Bäume. Ein kleines Wäldchen blieb jedoch lange „links liegen“. Dank einer Initiative des Universitätsklinikums und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und einer Förderung der NRW-Stiftung ist hier nun der „Generationenwald Venusberg“ entstanden. Und damit ein Ort der Erholung und des Naturerlebens für Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besucher
sowie Beschäftigte des Klinikums.
Dazu wurde der Wald naturschutzfachlich aufgewertet – die Abteilung Naturschutz der NRW-Stiftung beriet unter anderem dazu, welche Bäume und Sträucher hier ergänzt werden können, damit Flora und Fauna gleichermaßen davon profitieren. Den Spaten und andere Gartenwerkzeuge schwangen dann zum Auftakt des Projekts Mitarbeitende der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Sie brachten sich damit zum 20. Geburtstag ihrer Stiftung tatkräftig für die Natur ein.
An verschiedenen Stellen im Generationenwald, den man auf einem Rundweg durchqueren kann, stehen jetzt Informationsschilder. Hier wird Wissen zu Naturthemen vermittelt, etwa zu Feuchtbiotopen, Heilpflanzen, Wildbienen, Totholz, dem Ökosystem Wald sowie den positiven gesundheitlichen Wirkungen des Waldes auf die Menschen. Das grüne Herz des Klinikums regt also auch das Hirn an.
Unterwegs mit Al und Lu
Der neue Freizeitführer „Stahl-Zeit-Reisen“ stellt auf knapp 200 Seiten herausragende Technikdenkmäler und Museen sowie weitere Ziele vor. Er lädt dazu ein, die Industriegeschichte des Ruhrgebiets umfassend zu erkunden.
Es soll Lust machen, zwei Regionen Nordrhein-Westfalens noch einmal neu zu entdecken – und das gelingt dem neuen Freizeit- und Erlebnisführer „Stahl-Zeit-Reisen im Ruhrgebiet und in Südwestfalen“ zweifelsfrei. Mit viel Liebe zum Detail haben der Verein WasserEisenLand und der Regionalverband Ruhr das Buch gestalten lassen – unterstützt von der NRW-Stiftung.
Und wer nach und nach die vorgestellten Ziele bereist, kann nachvollziehen, warum ausgerechnet diese beiden Regionen gemeinsam im Fokus stehen – so waren das Ruhrgebiet und Südwestfalen spätestens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts eng verflochten. Als die St. Antony-Hütte im heutigen Oberhausen 1758 als erste Eisenhütte des Reviers in Betrieb ging, verarbeitete sie unter dem Einsatz von Holzkohle das im Sauerland geförderte Eisenerz.
Die Luisenhütte in Balve-Wocklum tat dies ebenfalls. Sie ist genauso alt und zeigt, wie die Oberhausener Hütte einst ausgesehen haben muss. Denn von letzterer sind nur noch einige Fundamente erhalten, die gleichwohl unter einer eindrucksvollen Stahlüberdachung ein lohnendes Ausflugsziel sind. Und diese beiden Orte haben noch eine weitere Verbindung. Sie gehören zu den vielen Attraktionen im Buch, die die NRW-Stiftung gefördert hat. Von den 102 vorgestellten Orten und Einrichtungen profitierten 32 von einer Unterstützung durch die Stiftung.
Den roten Faden im Buch weben zwei liebevoll illustrierte Protagonisten – Al, angelehnt an den Ruhrgebiets-Industriellen Alfred Krupp und Lu, deren Vorbild Luise von Landsberg-Velen ist, Namensgeberin der Luisenhütte. So regt dieser Reiseführer auch Kinder und Jugendliche dazu an, rauszufahren. Ein „Sind wir bald da?“ könnten Eltern also schon zu Hause von ihren Sprösslingen hören und nicht erst auf der Fahrt zu einem der Ausflugsziele.
Tolle Naturbilder
Der Wandkalender 2025 des Umweltministeriums NRW und der NRW-Stiftung zeigt wieder Landschaften und Detailaufnahmen zum Staunen.
Waldeidechsen sind scheue Tiere – sie einmal längere Zeit ganz aus der Nähe zu betrachten, ist schwierig. Wie gut, dass es den Fotokalender des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums und der NRW-Stiftung gibt: Eine Nahaufnahme des Reptils schaut den Betrachter vom Titelblatt neugierig an und macht keine Anstalten, davonzuhuschen. Ein beeindruckendes Bild, fand eine Jury – sie kürte Fotografin Heike Reineke zur Siegerin des Fotowettbewerbs, der wie immer zur Motivfindung ausgeschrieben war.
Insgesamt hatten sich 552 Fotografinnen und Fotografen beteiligt. Die Jury-Mitglieder hatten also wieder die Qual der Wahl. Dabei wählten sie für jedes Monatsblatt ein Motiv aus, das auch in dem jeweiligen Monat entstanden ist. Neben dem 1. Platz für das Motiv der Waldeidechse, das in Horn-Bad Meinberg entstand und im Kalender neben dem Titel auch auf dem September-Blatt zu sehen ist, vergaben sie den 2. Platz an die Aufnahme eines Schwarzspechts in einer Baumhöhle, die Roland Breidenbach im April in Dülmen machte. Platz 3 zeigt den Drachenfels in Königswinter – der herbstliche Wald ist von Nebel umwabert, nur die Bergspitze mit der Burgruine ragt hinaus. Fotografin Ronja Linßen gelang die Aufnahme im November.
Auch im übernächsten Jahr wird es wieder einen Fotokalender geben. Der Wettbewerb ist schon gestartet. Die Einsendefrist endet am 28. August 2025. Eine Teilnahme lohnt sich: Für den ersten Platz erhält die Fotografin oder der Fotograf 1.000 Euro; der zweite Platz ist mit 600 Euro und der dritte mit 400 Euro dotiert. Die neun Viertplatzierten erhalten jeweils 250 Euro.
www.fotowettbewerb.nrw.de
Sonnenpower für den Werkhof
Der Denkmalpflege-Werkhof in Steinfurt produziert seit dem Sommer nachhaltig Strom: Auf dem Dach des Hauptgebäudes wurden 164 Solarpaneele installiert.
Ressourcen zu schonen, das ist die Kernidee hinter dem Denkmalpflege-Werkhof im münsterländischen Steinfurt. Alte Baumaterialien aus abgetragenen Häusern finden hier Abnehmerinnen und Abnehmer, die etwa aufbereitete Ziegel, Balken oder Geländer für ihr Projekt wiederverwenden. Da ist es nur konsequent, dass der Hof auch beim Thema Energieversorgung auf Nachhaltigkeit setzt. Auf dem Süddach des Hauptgebäudes ist nun eine Photovoltaikanlage installiert. Die 164 Module leisten in der Spitze 75 Kilowatt und können in den Sommermonaten den gesamten Energiebedarf abdecken. Finanziert wurde das Vorhaben von der NRW-Stiftung, die Eigentümerin des Hofes ist.
„Das ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft und stärkt unsere energetische Autonomie“, sagte Rainer Brömmelhaus, der Geschäftsführer des Denkmalpflege-Werkhof e. V., bei der Inbetriebnahme. Eine zweite Chance bekommen auf dem Denkmalpflege-Werkhof übrigens nicht nur historische Baumaterialien, sondern auch Menschen. Er eröffnet Menschen, die aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommen, eine neue Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Mit Nicki Nuss zu den Römern
Mit dem neuen Entdeckerbuch „Der Niedergermanische Limes im Rheinland“ begeben sich Kinder auf die Spuren der Römer in Nordrhein-Westfalen und erkunden 24 Orte.
Es ist ein echter Sympathieträger – Nicki Nuss, das Eichhörnchen, quirliges Maskottchen der NRW-Stiftung und ihres Fördervereins. Regelmäßig stürzt es sich in neue Abenteuer, die Kinder unter anderem hier im Stiftungsmagazin (in dieser Ausgabe auf den Seiten 52 und 53) mit Freude lesen. Nun ist Nicki der Protagonist eines ganzen Buches. „Mein Römer-Entdeckerbuch: Der Niedergermanische Limes im Rheinland“ entführt zu 24 Orten am Rhein voller römischer Geschichte.
Liebevolle Illustrationen und packende Geschichten begleiten die jungen Leserinnen und Leser dabei auf Spaziergängen und versetzen sie in die Zeit vor rund 2.000 Jahren. Das frühere Gelände des Römerlagers Alteburg in Köln-Marienburg, der rekonstruierte Wachturm Reckberg in Neuss und natürlich Haus Bürgel in Monheim, einst ein römisches Kastell, sind dabei nur einige der Orte, die es zu entdecken gilt. Ergänzende Basteltipps wecken die kreative Ader der Römer-Fans. Sie können unter anderem Rätsel lösen, Schiffe basteln und römisches Brot backen.
Das Buch ist in Zusammenarbeit der NRW-Stiftung mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und dem LVR – Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland entstanden. Es richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter (Klassen 3 und 4) sowie in der Sekundarstufe I (Klassen 5 und 6). Das Entdeckerbuch ist kostenlos an den 24 im Buch beschriebenen Limes-Orten erhältlich – unter anderem im Römischen Museum Haus Bürgel.
Tradition modern präsentiert
Die neue Ausstellung im Rheinischen Schützenmuseum in Neuss verspricht tiefe Einblicke in eine jahrhundertealte Tradition – das Schützenwesen der Region. Im Dezember wird sie eröffnet.
Das Neusser Bürger-Schützenfest gilt als das größte Stadtschützenfest in Deutschland – fast 8.000 Menschen marschieren mit, rund eine Million Besucherinnen und Besucher sind dabei. Entsprechend tief verwurzelt ist das Schützenwesen in der Stadt – und nur folgerichtig, dass hier das Rheinische Schützenmuseum und das Joseph-Lange-Schützenarchiv ihren Sitz haben. Ende dieses Jahres eröffnet die neue Ausstellung.
Seit der Eröffnung 2004 sind Museum und Archiv im Haus Rottels, einem denkmalgeschützten Kaufmannshaus aus dem frühen 19. Jahrhundert untergebracht. Museumsleiterin Britta Spies und Archivleiterin Malaika Winzheim dokumentieren und erforschen hier die Anfänge der Schützenbruderschaften und -gilden in der Frühen Neuzeit, die Entwicklung hin zum bürgerlichen Verein des 19. Jahrhunderts und die aktuellen Erscheinungsformen des Schützenwesens im Rheinland in der Gegenwart.
Nach rund 20 Jahren ist es nun an der Zeit für eine inhaltliche und auch optische Veränderung. Nach einem Umbau sind Objektpräsentation, Beleuchtung und inklusives Ausstellungsdesign künftig auf dem neuesten Stand. Verschiedene Förderer, darunter auch die NRW-Stiftung, ermöglichen die Neukonzeption. Eines der Highlights: die Einrichtung eines Raums im Stil einer Gastwirtschaft, die einigen Besucherinnen und Besuchern bekannt vorkommen könnte. Denn tatsächlich wurden einige Möbelstücke und ein Teil der Theke aus der seit 2022 geschlossenen Gastwirtschaft „Em Hahnekörfke“ in Neuss übernommen.
WDR 2-Zelt aufgebaut
Die NRW-Stiftung begrüßte in diesem Sommer ganz besondere Übernachtungsgäste an zwei stiftungseigenen Orten – auf Schloss Drachenburg im Siebengebirge und am Astropeiler in der Eifel.
„Das ist für uns eine große Premiere. Wir hatten noch nie Zeltgäste im Schloss“ – als Stefan Ast, der Geschäftsführer der NRW-Stiftung, diese Sätze ins WDR 2-Mikrofon sprach, schwang da auch ein bisschen eigene Aufregung mit. Doch die Menschen, die der Radiosender an diesem Tag Ende August aufs Gelände von Schloss Drachenburg geführt hatte, waren noch viel gespannter: Schließlich durfte Gisela aus Düren mit ihrem Mann Frank und den Trauzeugen Katrin und Thomas in der Vorburg übernachten. In einem Zelt, das das Rundfunk-Team hier für eine Nacht aufgestellt hatte.
Der WDR war auf seiner Suche nach Orten, an denen Hörerinnen und Hörer im Rahmen der Sommeraktion „Das Zelt“ exklusiv und einmalig nächtigen dürfen, auf die NRW-Stiftung zugekommen – denn die ist im Land dafür bekannt, auch eigene Häuser und Flächen mit tollem Ambiente zu besitzen. Gerne gab die Stiftung gleich zweimal ihr Okay, das Zelt aufzustellen: am Schloss Drachenburg und am Astropeiler Stockert in der Eifel.
Zunächst zurück aufs Schloss. Hier hatten die vier Zeltgäste das große Gelände am Abend ganz für sich. Doch zuvor durften sie noch an einer exklusiven Führung durch die Drachenburg teilnehmen und anschließend auf der Venusterrasse mit Blick auf den Rhein Leckeres vom Grill genießen. Später zogen sich die Gäste ins Zelt zurück – auf dicken, bequemen Matratzen der komfortabel ausgestatteten und windgeschützt in der Vorburg aufgestellten Unterkunft. Am nächsten Morgen war Gisela noch ganz überwältigt von den Erlebnissen: „Wir hatten eine kurze aber schöne Nacht, ganz besonders war der Blick auf das Schloss in der Sonne morgens. Weg wollen wir eigentlich nicht.“
Begeistert waren auch Oliver und Andrea mit ihren Kindern Marit und Jonas, die die Übernachtung am Fuß des Astropeilers gewonnen hatten. „Es ist super hier, eine klasse Atmosphäre. Wirklich einzigartig“, sagte Oliver nach seiner Ankunft auf dem Stockert der WDR 2-Reporterin Anita Horn. Den Astropeiler als Gebäude fand seine Familie „beeindruckend“. Zumal der Verein Astropeiler Stockert e. V. extra die Türen geöffnet hatte, damit die Gäste das Gebäude erkunden konnten. Besonders gut gefiel ihnen der Blick vom Dach, direkt unter dem Parabolspiegel, weit in die Eifel hinein. „Es war eine tolle Nacht und hat uns sehr gut gefallen“, so das Fazit des Familienvaters am nächsten Morgen.
Weil Beiträge zur Aktion gleich mehrfach auf WDR 2 zu hören waren, ist die Faszination für zwei besondere Orte im Land vermutlich auf die eine oder den anderen übergesprungen – was beiden Häusern der NRW-Stiftung wohl noch ein paar Besucherinnen und Besucher mehr bescheren dürfte. Zumindest tagsüber – denn die Übernachtung im Zelt war an beiden Orten tatsächlich eine einmalige Sache. Im doppelten Wortsinne …