Vertreterinnen und Vertreter von 14 Landesstiftungen aus dem Bereich Naturschutz kamen im Juni zu ihrem jährlichen Treffen zusammen. Gastgeberin war diesmal die NRW-Stiftung in der eindrucksvollen Kulisse von Schloss Drachenburg in Königswinter.
Die NRW-Stiftung ist unter den deutschen Landesstiftungen einzigartig – verbindet sie doch die Themen Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege unter einem Dach. Reine Naturschutzstiftungen dagegen gibt es in vielen Bundesländern. Und so gibt es in diesem Bereich gute Möglichkeiten für einen Erfahrungsaustausch. Zu einem solchen Treffen kommen die Landesnaturschutzstiftungen jährlich zusammen – und im Juni war erstmals seit Längerem wieder die NRW-Stiftung die Gastgeberin. Der Ort: das Siebengebirge.
Ein dreitägiges Programm erwartete die Teilnehmenden. Los ging es mit einer großen Runde auf Schloss Drachenburg, das mitten in einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands liegt, inmitten von alten und wertvollen Wäldern und anderen Lebensräumen. Die perfekte Umgebung also für einen wesentlichen Teil des Treffens: Jede vertretene Stiftung berichtete zum Auftakt von Neuigkeiten in ihrer Arbeit.
Am zweiten Tag brachen die Naturschützerinnen und Naturschützer auf in die Umgebung. Eine Exkursion führte zu mehreren Orten im Siebengebirge. Mit dabei: Dr. Dieter Steinwarz und Barbara Bouillon von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis. Die Station betreut viele Naturschutzflächen, die im Besitz der NRW-Stiftung sind. Am Nachmittag stand dann ein Stopp auf dem Petersberg auf dem Plan. Hier besichtigte die Gruppe den Schauplatz Petersberg der NRW-Stiftung, einen Erlebnisraum für Geschichte und Natur, der auch das Nationale Naturerbe behandelt. Danach ging es ins Museum Koenig in Bonn, wo es unter anderem auch einen Blick in die stiftungseigenen Belegsammlungen gab. Das Museum gilt als führend bei der Dokumentation der Artenvielfalt in Deutschland.
Den dritten Tag des Treffens bildete dann noch einmal ein umfassender fachlicher Austausch mit mehreren Vorträgen. Unter anderem über ein Vorzeige-Projekt des Naturschutzes aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Steffen Steenken von der dortigen Biologischen Station stellte das Projekt zum Schutz der Ameisenbläuling-Kernvorkommen in NRW vor. Und auch die Biologischen Stationen im Land als deutschlandweit vorbildliche Institutionen des Naturschutz standen im Fokus – Birgit Beckers vom Dachverband stellte sie vor. Außerdem sprachen Hans-Werner Frohn, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzgeschichte, zum Thema „Rechte Interventionen im Naturschutz“ und Stefan Schwill von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe über das Konzept der KlimaWildnisZentrale. Sie berät, unterstützt und koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz dort, wo neue Wildnis in Deutschland entsteht oder bereits existierende erweitert werden kann.
Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein Treffen der Landesstiftungen im Bereich Naturschutz geben. Gastgeberin ist dann die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, die die Teilnehmenden in Cuxhaven begrüßen wird.
Text: Thilo Kötters