Neue Naturschutzfläche in den Fleuthkuhlen

Naturschutzflächen Fleuthkuhlen

Beerenbrouckkuhle

Foto: Judith Büthe

Schon seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die NRW-Stiftung beim Schutz der Fleuthkuhlen am linken Niederrhein nahe Geldern.

Der knapp 600 Hektar große Niedermoorkomplex entlang der Issumer Fleuth – einem Nebenfluss der Niers – ist ein wertvolles Refugium für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Durch Flächenkäufe konnte über die Jahre bereits mehr als ein Viertel des Gebietes dauerhaft gesichert werden. Nun kommt ein weiteres Mosaikteil hinzu, denn Ende 2023 konnte die NRW-Stiftung eine weitere, rund 2,2 Hektar große Fläche in der Fleuthaue erwerben. Die Stiftungsflächen werden vom NABU Naturschutzzentrum Gelderland, einer kleinen Biologischen Station, naturschutzfachlich betreut.

Der Komplex aus Grünland und Gewässern unmittelbar in der Aue der Issumer Fleuth ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Bewahrung einer der wenigen verbliebenen naturnahen Auenlandschaften am Niederrhein. Wie wichtig deren dauerhafter Schutz für die Artenvielfalt am Niederrhein ist, zeigt die lange Liste seiner tierischen und pflanzlichen Bewohner: 75 brütende Vogel- und sieben Amphibienarten konnten im Gebiet festgestellt werden, 28 Libellenarten leben an Kuhlen und Fleuth und mehr als 350 Pflanzenarten wurden bereits nachgewiesen. 

Nicht weniger als 110 der Tier- und Pflanzenarten des Gebietes stehen auf der landesweiten Roten Liste bedrohter Arten. Auch die neu erworbenen Flächen zeichnen sich bereits jetzt durch einen ökologisch guten Zustand aus: Im Frühjahr zeugt ein Blütenmeer aus Wiesenschaumkraut und Kuckuckslichtnelken von ausreichend Feuchtigkeit in den Auenwiesen, Frösche quaken im Konzert und mehr als zwei Dutzend Libellenarten bevölkern die Aue. Besonderheiten der neu erworbenen Fläche sind zwei eingestreute Gewässer mit seggenreichen Röhrichtbeständen. Gemeinsam mit einem bestehenden Altarm und zwei Kleingewässern bilden sie einen Komplex aus vier Auengewässern auf kleinem Raum und bieten bedrohten Arten wie dem Kleinen Wasserfrosch und der Spitzenfleck-Libelle wertvollen Lebensraum. Zu den gefiederten Besonderheiten der Fleuth-Auen zählen die heimlich im Röhricht lebenden Wasserrallen, Rohrammern und natürlich Eisvögel,die gar nicht so selten beobachtet werden können, wenn sie mit ihrem prächtigen, in Orange und Azurblau schillernden Gefieder pfeilschnell niedrig über das Wasser schießen.   

Text: Thomas Krumenacker