Ausflugstipps


 

Region Ostwestfalen-Lippe


Willi an der Weser

„Wo der Kaiser Wilhelm hält die treue Wacht …“ – diese Worte genügen, um so manchen Ostwestfalen einen Ohrwurm zu verpassen. Die Ursprünge des Weserbogenliedes, so etwas wie die inoffizielle Hymne von OWL, liegen im Dunklen. Doch es muss nach 1896 entstanden sein, denn in jenem Jahr wurde das monumentale Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, dem Weserdurchbruch und Namensgeber der Stadt zu seinen Füßen, fertiggestellt. Sieben Meter misst das Standbild des Kaisers, 88 Meter ist das Denkmal insgesamt hoch, 268 Meter über Normalnull liegt es am Hang des Wittekindsberges. Von oben bietet sich eine weite Sicht. Und ein Besuch lohnt sich nicht nur für In-die-Ferne-Gucker: 2018 wurde das Denkmal saniert und die historische Ringterrasse mit Restaurant wiederhergestellt. Im Besucherzentrum tauchen Gäste in die Geschichte ein und erkunden an einem interaktiven Bildschirm auch die Umgebung.

Die NRW-Stiftung förderte eine Kinderaktionsfläche und ein Tastmodell am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. 

www.kaiser-wilhelm-denkmal.lwl.org

Region Münsterland


Das Vogelparadies

Wo früher Abwässer versickerten und für üble Gerüche sorgten, ist heute ein Naturparadies: Die Rieselfelder Münster sind ein Natur- und Vogelschutzgebiet auf mehr als vier Quadratkilometern. Zur Klärung des Wassers wurden sie nach dem Bau der Münsteraner Kläranlage 1975 nicht mehr gebraucht und sollten bebaut werden – engagierte Bürgerinnen und Bürger verhinderten das. Stattdessen stellten Aktive im Naturschutz sicher, dass das Gebiet dauerhaft mit Wasser versorgt und so als Feuchtgebiet erhalten blieb. Vom zwölf Meter hohen Aussichtsturm aus lässt sich die Idylle beobachten, am Besten mit dem Fernglas. Das Team der Biologischen Station hat schon 130 Vogelarten gezählt. Enten, Watvögel und Taucher sind zahlreich vertreten. Das Blaukehlchen lockt regelmäßig Fans in das Gebiet. Mehrere Dutzend der auffälligen Vögel ziehen hier ihren Nachwuchs auf – das größte Brutvorkommen Nordrhein-Westfalens befindet sich hier.
 
Die NRW-Stiftung unterstützte die Biologische Station Rieselfelder Münster beim Aufbau eines Naturschutzzentrums.

www.rieselfelder-muenster.de

Region Ruhrgebiet


Pionierin im Pott

Oberhausen ist bekannt als die „Wiege der Ruhrindustrie“, und das ist ihr zu verdanken: Die St.-Antony-Hütte war 1758 die erste Roheisen-Hütte im Ruhrgebiet und besiegelte damit das Schicksal einer ganzen Region, die sich in den Folgejahren rasant industrialisierte und für immer verwandelte. Von der Geburtsstätte des „Ruhrpotts“ zeugt heute eine Archäologische Ausgrabungsstätte. Denn die meisten Gebäude, die hier einst standen, riss man ab, nachdem Hüttenbetrieb und Gießerei im 19. Jahrhundert ihren Betrieb eingestellt hatten. Unter dem markanten Dach über der Ausgrabung geht es heute für Besucherinnen und Besucher durch die Ursprünge der Eisen- und Stahlindustrie. Und dabei sehen sie mehr als nur alte Steine: Per Audioguide und mit Hilfe von 3-D-Animationen wird die Pionierzeit des Ruhrgebiets höchst anschaulich wieder lebendig.

Für die Erfahrbarmachung der Fundstätte „St. Antony-Hütte“ erhielt die Gesellschaft zur Förderung des Rheinischen Industriemuseums e. V. eine Förderung der NRW-Stiftung.

www.industriemuseum.lvr.de

Region Bergisches Land / Düsseldorf


Steile Idylle

„Ein landschaftliches Gesamtkunstwerk“: Wenn es um die Hänge der Wupper im Bergischen Land geht, geraten Biologinnen und Biologen ins Schwärmen. Nördlich des gleichnamigen zu Leichlingen gehörigen Dorfes finden sich die Wupperhänge Witzhelden, ein besonders artenreiches Gebiet, auf dem sich die Natur weitgehend ungestört entfalten darf. Doch zumindest Wanderinnen und Wanderer können die Schönheit des Flusstals bewundern. Schmale Pfade führen an den bewaldeten Hängen entlang, und zu Fuß lassen sich hier allerhand Entdeckungen machen. Stechpalmen, Moospolster, ganze Teppiche von Sauerklee finden sich hier, Vögel wie Waldbaumläufer, Kleiber und Schwarzspecht haben an den Bergflanken ihr Zuhause, die außerdem ein Paradies für zahlreiche Insekten sind. Viele der Arten hier sind übrigens „xylobiont“: Sie leben von lebendem oder totem Holz.

Die NRW-Stiftung erwarb 40 Hektar Waldflächen an den Wupperhängen und schuf durch Flächentausch ein zusammenhängendes Gebiet, auf dem sich die Natur nun frei entfalten kann.

www.biostation-rhein-berg.de

Region Köln / Bonn


Antikes Technikwunder

Ein fast hundert Kilometer langes Wunderwerk, das täglich bis zu zwanzig Millionen Liter Frischwasser in das antike Köln schwemmte, das war die heute als „Römerkanal“ bekannte Wasserleitung von der Eifel ins Rheinland, errichtet zwischen 80 und 90 nach Christus. Erlebbar wird das Meisterwerk der Ingenieurskunst im Römerkanal-Infozentrum in Rheinbach. Der moderne Ausstellungskubus wurde auf Initiative des „Freundeskreises Römerkanal“ an den Himmeroder Hof angebaut, der auch ein Glasmuseum und ein Zentrum des Naturparks Rheinland beherbergt. Besucherinnen und Besucher staunen hier zum Beispiel über die Werkzeuge, mit denen es gelang, die weitgehend unterirdisch konzipierte Leitung mit einem stetigen leichten Gefälle zu errichten. Und wer dem Verlauf des Kanals folgen möchte, läuft den Römerkanal-Wanderweg, der von Rheinbach nach Westen Richtung Eifel oder nach Norden Richtung Köln führt.

Die NRW-Stiftung förderte im Infozentrum die Barrierefreiheit, unter anderem den stufenlosen Zugang, Blindenschrift und Leichte Sprache in der Ausstellung.

www.roemerkanal.de/infozentrum
www.bonn.leibniz-lib.de

Region Eifel


Nachtigall trifft Adonis

Flache Äcker und nur vereinzelte Bäume prägen weite Gebiete des Kreises Heinsberg. Doch halt – was ist das? Im Rotbachtal südlich von Zülpich-Schwerfen hat sich ein Bach tief in das Gelände eingeschnitten. Umgeben von Laubwäldern, Gebüschen und Säumen, aber auch Kalkmagerrasen, Weiden und Streuobstwiesen. Ein idyllisches, äußerst vielfältiges Landschaftsbild. Diese Vielfalt bietet zahlreichen, anderswo selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Es wachsen dort der Acker-Goldstern und das Sommer-Adonisröschen, es fliegt der Schwalbenschwanz-Schmetterling und es schwimmt im Rotbach die Groppe – ein Fisch, der sich nur in kühlen, sauerstoffreichen, sauberen Bächen wohlfühlt. Erkunden lässt sich das schöne Bachtal auf Wanderwegen auf beiden Seiten. Mit etwas Glück hören Besucherinnen und Besucher hier sogar die Nachtigall singen.

Knapp 30 Hektar Flächen im Rotbachtal in den Gemeinden Zülpich und Mechernich sind im Besitz der NRW-Stiftung. Ausgangspunkt für Wanderungen: Parkplatz an der Schützenhalle in Zülpich-Schwerfen.

Region Südwestfalen


Eine runde Sache

Sie ist ein „himmlischer Glücksfall“, die Armillarsphäre des Caspar Vopelius im Städtischen Museum Medebach. Armi – was? Das Gerät, das heutzutage kaum noch jemand kennt, war zur Zeit seiner Entstehung ein wissenschaftliches Wunderwerk. Eine Armillarsphäre, was wörtlich übersetzt soviel wie „Ringkugel“ bedeutet, zeigt die Erde umgeben von ihren wichtigsten Himmelskreisen. Man sieht zum Beispiel den Lauf der Sonne binnen eines Jahres durch die zwölf Sternbilder des Tierkreises. Und wie kommt dieses kostbare Utensil ausgerechnet ins Sauerland? Ganz einfach – sein Schöpfer, ein Mathematiker und Geograf, wurde in Medebach geboren. Das wusste der Vorbesitzer, der dem Heimatverein 1998 das Objekt anbot. Man wurde handelseinig – und seitdem ist der Ort im Hochsauerlandkreis um eine Attraktion reicher. Runde Sache …  

Der Heimat- und Geschichtsverein Medebach e. V. kaufte die Armillarsphäre des Caspar Vopelius mit Hilfe einer Förderung der NRW-Stiftung und stellte sie im Städtischen Museum aus.

www.hgv-medebach.de

Region Niederrhein


Bäume mit nassen Füßen

Feucht ist es hier. Und das war wohl die Rettung des Arsbecker Bruchs in Wegberg. Denn während in der Region zwischen Maas und Rhein sonst vielfach die heimischen Bäume gerodet und Kiefern gepflanzt wurden, blieb die ursprüngliche Vegetation hier erhalten. Der hohe Grundwasserstand hätte es schwierig bis unmöglich gemacht, hier mit schwerem Gerät Forstwirtschaft zu betreiben. Also überließ man den Wald sich selbst und ernannte ihn zur „Naturwaldzelle“. Schon seit 1994 steht er unter wissenschaftlicher Beobachtung. Dennoch: Seine Natur mit ihrem einzigartigen Erlensumpfwald zu bewundern, ist trotz der Unwegsamkeit möglich. Ein höher gelegener Weg führt auf einem Damm an dem Gebiet vorbei – und das ermöglicht gerade im Herbst und Winter, wenn weniger Laub an den Bäumen ist, erholsame Wanderungen mit beeindruckenden Blicken in den Arsbecker Bruch.

Knapp 50 Hektar der Naturwaldzelle Arsbecker Bruch sind im Eigentum der NRW-Stiftung, die diese Flächen somit dauerhaft für den Naturschutz gesichert hat.

www.entdecke.nrw/projekte/niederrhein/arsbecker-bruch


Das Besondere in NRW entdecken

Mehr als 400 sehenswerte Museen, Denkmäler, Informationszentren und Naturschutzgebiete sind in der Broschüre „Stadt. Land. Fluss.“ zusammengefasst und in der Smartphone-App „entdecke.nrw“ abrufbar. Sie bieten viele Ideen und Anregungen für Ausflüge zwischen Rhein und Weser. Alle Ziele wurden von der NRW-Stiftung gefördert. Erleben Sie landesweit die Vielfalt der Naturräume und Landschaften sowie das reiche Kulturerbe in vielen Museen zur Lokal- und Regionalgeschichte.
Mit der Smartphone-App des Fördervereins der NRW-Stiftung haben Sie alle Informationen zu den Natur- und Kulturprojekten der NRW-Stiftung direkt zur Hand: Rund 350 ausgewählte Projekte der NRW-Stiftung lassen sich mit der App einfach finden. Nach Regionen sortiert, haben Sie die Projekte, die sich besonders gut als Ausflugsziele eignen, immer mobil mit dabei. Besonders praktisch: Mit der automatischen Standortabfrage werden Ihnen auf Wunsch direkt die Ziele in Ihrer Umgebung angezeigt. Jedes Ziel lässt sich durch den Routenplaner schnell finden, auf einer Karte für die ausgewählte Region wird der genaue Standort angezeigt. Auch Informationen zu den rund 350 Zielen sind schnell abrufbar: Zum Beispiel erhalten die Mitglieder des Fördervereins der NRW-Stiftung bei allen 350 Ausflugszielen freien oder ermäßigten Eintritt. „Entdecke NRW“ lässt sich auf alle Android und Apple Smartphones herunterladen.

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NRW-Radtour jetzt auch als Buch

Fahrtwind auf der Haut, auf Tuchfühlung mit der Natur: Radfahren durch Nordrhein-Westfalen ist ein Vergnügen! Das ist auch der Grund, warum die NRW-Radtour so beliebt ist. Das Event von WestLotto und NRW-Stiftung führt jedes Jahr im Sommer hunderte Radlerinnen und Radler durch wechselnde Regionen unseres Landes. Im Verlag Becker Joest Volk sind jetzt zwei Bücher mit dem Titel „Die NRW-Radtouren“ erschienen. Autorin Doreen Köstler stellt in den beiden Bänden – einer für den Norden und den Westen, einer für den Süden und den Osten NRWs – jeweils 24 Tagestouren auf den Spuren der Routen der vergangenen Jahre vor. Die führen nicht nur durch idyllische Landschaften, sondern auch vorbei an Sehenswürdigkeiten, die die NRW-Stiftung gefördert hat. Es gibt also viel zu entdecken – auf die Sattel, fertig, los!

Die NRW-Radtouren, Band 1: Nord-West, Becker Joest Volk Verlag,
ISBN 978-3-95453-277-3, Preis: 16 €

Die NRW-Radtouren, Band 2: Süd-Ost, Becker Joest Volk Verlag,
ISBN 978-3-95453-280-3, Preis: 16 €