Himmlische Begegnung

 

Engel-Museum Engelskirchen

Foto: Udo Wallraf

Von himmlischer Ruhe ist Engelskirchen zur Vorweihnachtszeit wohl weit entfernt. In der Gemeinde im Oberbergischen geht nämlich gerade dann die Post ab.

Das hat gleich mehrere geflügelte Gründe. Denn der Ort ist seit 1985 nicht nur offizielle Anschrift des Christkinds. Er ist auch Sitz des Ersten Deutschen Engel-Museums. Die Himmelsboten nehmen gerade rund um Weihnachten eine wichtige Rolle ein. Mit seiner umfangreichen Sammlung hat es das Engel-Museum sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Denn die Einrichtung besitzt mit rund 15.000 Exponaten weltweit die größte Sammlung an Engelfiguren und -abbildungen.

Private Sammlung

Ihren Grundstein legte Johann Fischer, ein aus Kürten-Engeldorf stammender privater Sammler von Engelfiguren aus aller Welt. Um auch anderen Menschen Begegnungen mit seinen überirdischen Wesen zu ermöglichen, übergab er die Objekte im Jahr 2010 dem neugegründeten „Engelverein“. Seit 2015 zeigt der Verein einen Teil der himmlischen Schätze in der Alten Schlosserei in Engelskirchen — und die residiert ganz passend am Engels-Platz 7. Die Ausstellung des Museums zeigt den Engel in all seinen Facetten, setzt ihn in Bezug zur Region und zum Ort Engelskirchen. Das macht das Museum nicht nur für auswärtige Gäste interessant, sondern liefert auch den Einheimischen wichtige Informationen zur Heimatgeschichte. Damit trägt die Ausstellung zur Identifikation mit dem Heimatort bei. In der Gemeinde nimmt das Engel-Museum durch sein Alleinstellungsmerkmal auch bei der Marketingstrategie eine besondere Rolle ein.

Barrierefreier Anbau

Um zukünftig einen barrierefreien Zugang zu den Museumsräumen zu schaffen, errichtet der Engelverein derzeit einen Anbau. Durch den eingeschossigen Neubau gewinnt der Verein neue Nutzfläche für Veranstaltungen, Lager, Büro und behindertengerechte Toiletten hinzu. Ein besonderes Geschenk hat in diesem Zusammenhang nicht etwa das Christkind höchstpersönlich gebracht: Finanzielle Hilfe bei der Baumaßnahme erhalten die engagierten Vereinsmitglieder von der NRW-Stiftung.

Text: Hannah Blazejewski

Post fürs Christkind

Seit 1985 betreibt die Deutsche Post in Engelskirchen eine Christkindpostfiliale. Dort wird die Weihnachtspost von Kindern aus Deutschland und dem Ausland gesammelt, gelesen und auch beantwortet. Zu Spitzenzeiten gehen täglich mehr als 12.000 Briefe in der besonderen Postfiliale ein. So erreichten die Helfer des Christkinds in Engelskirchen im Jahr 2020 zum Beispiel 150.000 Briefe aus mehr als 50 Nationen. Die Absender kommen unter anderem aus China, Brasilien und Japan.