Ausflugstipps

An der Wiege des Films
Hollywood, Potsdam-Babelsberg, Bielefeld – für Kennerinnen und Kenner der Filmgeschichte ein durchaus logischer Dreiklang. Denn auch die Großstadt in Ostwestfalen ist in der Welt des Films durchaus bedeutend. Hier wurden zwei Filmpioniere geboren, denen man im MuMa-Forum, einem Museum für Filmkunst und Filmtechnik, nachspüren kann. Benannt ist es nach Friedrich Wilhelm Murnau und Joseph Massolle. Ersterer war ein erfolgreicher Regisseur in der Stummfilm-Ära und ging in den 1920er-Jahren nach Hollywood, Letzterer entwickelte das Lichttonverfahren mit, welches das Speichern und Auslesen einer Tonspur auf dem Filmstreifen ermöglicht. Dieses Grundprinzip wird in weiterentwickelter Form heute noch angewandt. Die Dauerausstellung im Forum präsentiert Lebensgeschichten und Werk der beiden Bielefelder, die aktuelle Sonderausstellung (bis 15. August 2025) widmet sich Murnaus Assistenten Walter Spies.
Die NRW-Stiftung unterstützte die Stiftung Tri-Ergon-Filmwerk, die Betreiberin des Forums, bei der Einrichtung der Dauerausstellung und bei mehreren Sonderschauen.

Eishalle unter Tage
Ein Kühlschrank im XXL-Format? Wer dabei zwar an ein stattliches Gerät denkt, es aber immerhin noch innerhalb eines Gebäudes verortet, der liegt hier daneben. Der Eiskeller Altenberge passt weder in eine Wohnung noch in eine Lagerhalle. Dieser Kühlschrank ist ein Gebäude. Für seine Errichtung an einem Berghang in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendeten Arbeiter rund 800.000 rote Ziegelsteine. Gänge und Treppen führen von der Oberfläche nach unten, bis man schließlich in einer Halle steht, deren Größe an eine Kathedrale erinnert. Eine Brauerei erzeugte mit hier gelagerten Eisblöcken kalte Luft, mit der man die Temperatur für Gärung und Reifung des Bieres in angrenzenden Räumen steuerte. 1930 schloss die Brauerei, nach dem Zweiten Weltkrieg geriet der Eiskeller in Vergessenheit. Bis der Heimatverein ihn 2004 für Besucherinnen und Besucher zugänglich machte. Auch, wenn er heute eisfrei ist: Ziehen Sie sich warm an!
Die NRW-Stiftung unterstützte den Heimatverein Altenberge e. V. bei der Einrichtung des Eiskellers als Museum und förderte unter anderem die Erstellung von Filmen und eines Modells.

Ein Meer aus Stein
Karibisches Flair mitten in Nordrhein-Westfalen? Das gab es wirklich! Vor Millionen von Jahren war hier ein tropischer Ozean. Seine Überreste sind bis heute zu sehen. In Form eines versteinerten Riffs, das heute unter der Erde liegt – in der Kluterthöhle in Ennepetal. Hier sind in 380 Gängen mit einer Gesamtlänge von fast sechs Kilometern die Überreste von Schwämmen, Muscheln und Korallen zu bewundern. Die Höhle, die seit 2019 Nationales Naturmonument ist, dient auch medizinischen Zwecken. Die hier zirkulierende Luft gilt als heilsam. Bei Veranstaltungen erklingt Musik oder auch einmal gar kein Ton. Bei Spezialführungen werden Besucherinnen und Besucher vonabsoluter Stille umfangen, die nur ab und an das Geräusch eines fallenden Wassertropfens unterbricht. Ein einmaliges Erlebnis!
Der Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. in Ennepetal verbesserte mit Unterstützung der NRW-Stiftung die Gästelenkung und sanierte Teile der Höhle.

Stadt der Arbeit
Bevor das Kohlezeitalter der Industriellen Revolution Beine machte, nutzten Fabrikanten bereits Öko-Energie, in diesem Fall Wasserkraft: Genau deswegen errichtete bereits Ende des 18. Jahrhunderts ein Fabrikant ein Sensenwerk direkt an der Wupper im heutigen Stadtgebiet von Radevormwald. Es wurde zur Keimzelle der Textilstadt Dahlerau – in ihrer Blütezeit arbeiteten hier 1.000 Menschen in den Tuchfabriken der Firma Wülfing, nebenan gab es Arbeiterwohnungen und Geschäfte. Das Wülfing-Museum erinnert heute in den historischen Gebäuden an die Industrietradition. Hier gibt es verschiedene Themenbereiche zu erkunden – von der Energiegeschichte rund um Feuer und Wasser über die Baugeschichte bis hin zur Webereitechnik. Auch rund um das Museum hat man das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben: Die Gebäude der Textilstadt aus Backstein, Bruchstein oder Fachwerk sind beeindruckend gut erhalten.
Auf Antrag des Johann Wülfing & Sohn Museum e. V. unterstützte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung die Einrichtung der ehemaligen Textilfabrik als Museum.

Der altehrwürdige Wald
Direkt in seiner Nachbarschaft liegt die Mondlandschaft des Braunkohle-Tagebaus Hambach. Umso wichtiger ist es, dass es das Nationale Naturerbe Steinheide in Kerpen noch gibt. Hier blieben 71 Hektar Bürgewald aus größtenteils alten Eichen und Hainbuchen erhalten. Einst war das Gebiet als Raketen-Abschussbasis vorgesehen. Mobile Einheiten hätten sich hier im Ernstfall aufstellen und die Waffen abfeuern sollen. Dazu kam es glücklicherweise nie, stattdessen profitierte die Natur davon, dass der Wald abgesperrt war. Vögel wie die Hohltaube und der Wespenbussard haben hier einen Lebensraum, außerdem befinden sich in den Baumstämmen zahlreiche Höhlen, die etwa Schwarz- und Mittelspecht nutzen und auch Fledermäuse fühlen sich hier wohl. Spaziergänger können auf den Wegen zwischen hohen Bäumen eintauchen in eine der wenigen grünen Lungen des Rheinischen Reviers.
Die Steinheide ist eine Liegenschaft des Nationalen Naturerbes und wurde in die Hände der NRW-Stiftung übertragen. Sie wird vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser betreut.

Bürger retten Schloss
Es wirkt heute, als habe dieses Wasserschloss den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden – doch auch Schloss Burgau nahm während der massiven Luftangriffe auf Düren enormen Schaden und verfiel zusehends. Erst der Initiative der Bewohner des Stadtteils Niederau, wo das Schloss liegt, ist der umfassende Wiederaufbau seit den 1970er-Jahren zu verdanken. 1991 wurde der historische Winkelsaal eingeweiht. Doch es sollte noch einmal 20 Jahre dauern, bis auch die ehemals prächtige barocke Gartenanlage in den Fokus der Schlossretter rückte. Auch sie wurde schließlich wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vorhandene Bäume blieben größtenteils erhalten, Wege wurden instandgesetzt, Wassergräben gereinigt. Das hat sich gelohnt: Die gepflegte Anlage ist heute eine idyllische Grünanlage, das Schloss wird als Trauzimmer, Theater und rege von Vereinen genutzt. Zudem finden hier wechselnde Ausstellungen statt.
Die NRW-Stiftung stellte dem Verein der Freunde und Förderer von Schloss Burgau in Düren e. V. für die Wiederherstellung der barocken Garteninsel des Schlosses eine Förderung zur Verfügung.

Kulturort mit Retro-Charme
Wenn mit den Zuschauerinnen und Zuschauern des Heimhof-Theaters in Burbach die Pferde durchgehen und hier und da ein wieherndes Lachen erklingt, dann fühlen sich Ortskundige an die Historie des Gebäudes erinnert: Einst waren hier nämlich tatsächlich die Pferdeställe der Dynamit Nobel AG, die das Areal lange nutzte. 1951 übergab sie es einer Initiative, die hier einen Saal für kulturelle Veranstaltungen einrichtete, im Stile dieser Zeit. Und der ist bis heute erhalten und wurde durch eine Restaurierung vor einigen Jahren noch perfektioniert: Über roten Kunstledersesseln hängen tulpenförmige Lampen, die ein warmes Licht in den Saal werfen, gemusterte grüne Tapeten schmücken die Wände, Linoleum in Schachbrettmuster bedeckt den Boden. Kabaratt, Konzerte und Filmvorführungen finden hier statt, große Namen und regionale Kunstschaffende treten auf. Und egal, was auf der Bühne passiert – schon das Ambiente sorgt für eine bleibende Erinnerung!
Die NRW-Stiftung half dem „Förderverein Heimhof-Theater e. V.“ bei der Restaurierung der Spielstätte inklusive der Sanitäranlagen und des Garderobenbereichs.
Wo die Eicheneule lebt
Wo einst Soldaten übten, könnte es heute friedlicher kaum sein: Den Namen Kleve-Materborn verbindet man heute am Niederrhein nicht mehr mit dem Militär, sondern mit einem Naturparadies. Ein solches entwickelte sich aus dem ehemaligen Übungsplatz der Bundeswehr. Denn gerade weil das Gebiet über Jahrzehnte für die Öffentlichkeit gesperrt war, behielten hier seltene Tier- und Pflanzenarten ihre Lebensräume. Die NRW-Stiftung übernahm das weitläufige Gelände als eine von acht Flächen im Land, die ihr als Nationales Naturerbe vom Bund übertragen wurden. Wald, Wiesen, Senken, dicht bewachsene Tümpel und einige offenere Stillgewässer: Die Vielfalt in Materborn ist enorm. Weswegen sich hier zum Beispiel Vögel wie der seltene Baumpieper wohlfühlen. Auch die Grüne Eicheneule lebt hier. Sie ist allerdings ein Schmetterling, den man im Kreis Kleve bereits für ausgestorben gehalten hatte. Materborn lebt – und wie!
Die NRW-Stiftung ist in Kleve-Materborn im Besitz von rund 100 Hektar Flächen. Gebietspartnerin ist die NABU-Naturschutzstation Niederrhein, die das Gelände pflegt und entwickelt.
Eine App – 500 Ausflugsziele
entdecke.nrw ist die App der NRW-Stiftung. Sie stellt mehr als 500 Sehenswürdigkeiten in allen Regionen Nordrhein-Westfalens vor. Sie alle bieten den Mitgliedern des Fördervereins der NRW-Stiftung ermäßigten oder freien Eintritt oder sie sind generell frei zugänglich. Wohin gehts als Nächstes?
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Der praktische Infobereich liefert Ihnen Adressen, Kontaktmöglichkeiten und Links zu weiterführenden Informationen. Und mit dem angedocktem Routenplaner können Sie direkt zum Ziel ihrer Wahl navigieren. Sie nutzen lieber Bus und Bahn? entdecke.nrw zeigt Ihnen jetzt auch, welche Attraktionen Sie per ÖPNV gut erreichen können. Und auch kindgerechte Angebote sind markiert – Links zu den beliebten Entdeckertouren der NRW-Stiftung inklusive.
Zur Webseite entdecke.nrw

Fördergeld für Ihr Projekt
Was liegt Ihnen am Herzen? Wir bei der NRW-Stiftung lieben Nordrhein-Westfalen. Und gemeinsam mit den Menschen sorgen wir dafür, dass unser Land noch schöner und lebenswerter wird. Sie haben Gleiches im Sinn? Dann stellen Sie doch einen Förderantrag bei der NRW-Stiftung. Wir fördern Projekte aus den Bereichen Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege – vom Erwerb von Naturschutzflächen bis zur Sanierung denkmalgeschützter Gebäude.
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Sie hat viele weitere Fördermittelgeber bei sich verlinkt. Außerdem bietet die Stelle Engagierten, Initiativen, Vereinen und weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen vielfältige Beratungsangebote für das Ehrenamt. Etwa über regelmäßige Online-Seminare. Durchklicken lohnt sich!
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