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Otto Modersohns Rückkehr ins Puppenmuseum

Die Stadt Tecklenburg ist eins der beliebtesten Ausflugsziele im Münsterland – wobei die Frage, ob das Tecklenburger Land überhaupt zum Münsterland gehört, selbst unter Fachleuten schnell zu Diskussionen führt. Doch lässt sich die malerische Stadt im Kreis Steinfurt zum Glück auch ganz ohne geografisches Kopfzerbrechen genießen. Nicht verpassen sollte man dabei das Puppenmuseum, das außer seinen nostalgischen Spielzeugwelten prägende Themen der Tecklenburger Geschichte und darüber hinaus Werke des bedeutenden Landschaftsmalers Otto Modersohn präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Das Museum residiert in einem Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1684, in dem – basierend auf zwei bedeutenden Sammlungen – seit 2003 die Puppen erfolgreich das Zepter übernommen haben. Bis 2013 gab es außerdem einen Raum mit Bildern von Otto Modersohn (1865-1943), dem Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede und Ehemann der Malerin Paula Modersohn-Becker. Er hatte in jungen Jahren häufiger seinen in Tecklenburg lebenden Bruder besucht und das Städtchen dabei zu unterschiedlichen Jahreszeiten und aus unterschiedlichen Perspektiven mit Stift und Pinsel festgehalten.

Adresse für die Kunst

Im Jahr 2015 wurde in Tecklenburg ein privates Otto Modersohn Museum eröffnet, das später den Namen Kunstmuseum Tecklenburg erhielt, aber 2024 nach Rückzug des Betreibers schließen musste. Umso erfreulicher, dass im Puppenmuseum bereits am 10. Januar 2025 wieder eine – aufwendig neugestaltete – Modersohn-Abteilung eröffnet werden konnte. Sie ermöglicht die zeitgemäße Präsentation einer Reihe von Werken des Künstlers, die sich im Besitz des Kreises Steinfurt befinden. Der Name Otto Modersohn hat damit für Kunstinteressierte in Tecklenburg wieder eine feste Adresse, zugleich steigert das Haus seine Attraktivität. Die NRW-Stiftung unterstützte auf Antrag des „Vereins Puppenmuseum Tecklenburg e. V.“ die notwendigen Renovierungsarbeiten sowie die Erneuerung der Beleuchtung auch im sogenannten Biedermeierraum des Museums, der künftig verstärkt für Sonderausstellungen genutzt werden soll.
 

NRW-Stiftung fördert Saatgut aus der Region

Grün ist nicht gleich Grün: Pflanzen aus anderen Regionen mögen gut wachsen und Früchte tragen – dem Erhalt der Artenvielfalt dienen sie aber meist wenig. Um das regional natürlicherweise vorkommende Spektrum von Pflanzen und die auf sie spezialisierten Arten auch in der Eifel und im Bergischen Land zu erhalten, fördert die NRW-Stiftung nun die Produktion von regionalem Saatgut. Sie stellt bis zu 100.000 Euro für ein Projekt zur Verfügung, bei dem Biologische Stationen und Naturparks der Region zusammenarbeiten. Ziel ist es, den Anbau und die Vermehrung von Regiosaatgut zu stärken. Ab 2027 sollen jährlich mehrere hundert Kilogramm Saatgutmischungen aus 20 Arten verfügbar sein. Dies schützt die Pflanzenwelt vor negativen Veränderungen und stärkt die Anpassungsfähigkeit einheimischer Arten an den Klimawandel, so Eckhard Uhlenberg, Präsident der Stiftung. Regionales Saatgut ist besonders an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst und stärkt so das ökologische Gleichgewicht.

Lern- und Erlebnispfad in Mülheim

Die NRW-Stiftung fördert den Bau eines Lern- und Erlebnispfades an der Freilichtbühne Mülheim an der Ruhr mit bis zu 160.000 Euro. Interaktive Stationen vermitteln Wissen zu Geschichte, Geologie und Stadtnatur. Geplant sind u. a. ein grünes Klassenzimmer, eine Geruchsstation und Informationsangebote, die durch QR-Codes abgerufen werden können. Besucherinnen und Besucher können an einer Felswand den Verwitterungsprozess von Gesteinen ertasten oder an einer Sprungwürfel-Station aktiv werden. Der Pfad soll insbesondere Kinder und Jugendliche dazu anregen, mit ihren Sinnen die Geheimnisse der Stadtnatur zu entdecken. Ziel ist es, Wissen lebendig zu vermitteln und gleichzeitig den Park als Ort für Bildung und Erholung zu stärken. Das Projekt wird von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, der Stadt und lokalen Partnern im Rahmen der internationalen Gartenausstellung 2027 umgesetzt.