Spenden und Helfen
Schweinchen gefüttert
Wunschlos glücklich? Dann ist eine Spendenaktion für einen guten Zweck eine gute Idee für die nächste Feier. Wolfgang Patzkowsky aus Unna sammelte zum 70. für den Förderverein NRW-Stiftung.
Was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag? Gar nicht so einfach zu beantworten – und je älter man wird, desto schwerer fällt häufig die Antwort. Warum also nicht andere glücklich machen und um Spenden für den guten Zweck bitten? Genau das hat Wolfgang Patzkowsky aus Unna im vergangenen Jahr getan. Und dabei entschied er sich für den Förderverein der NRW-Stiftung als Empfänger der Spendensumme.
Den 70. Geburtstag feierte er im vergangenen Sommer mit rund 70 Gästen im Eselskeller, einer gemütlichen Kneipe in Unnas Innenstadt. Eine Party genau nach seinem Geschmack, die Anwesenheit seiner Freunde schon Geschenk genug. „Mein Haushalt ist komplett eingerichtet. Ich brauche nun wirklich keine Spargelzange mehr“, sagt der langjährige Stadtheimatpfleger mit einem Augenzwinkern. „Deshalb habe ich ein Sparschwein aufgestellt, damit andere etwas von meinem Geburtstag haben.“ Und diese anderen sind letztendlich die vielen Initiativen, die die NRW-Stiftung jedes Jahr unterstützt.
„Die NRW-Stiftung hat hier in Unna und Umgebung eine Menge Gutes getan“, so Wolfgang Patzkowsky. Dabei denkt er zum Beispiel an den „Unnaer Goldschatz“. Die Stiftung erwarb gemeinsam mit dem Hellweg-Museum das Eigentum an dem wertvollsten mittelalterlichen Münzfund Westfalens. Ein weiteres Projekt hat Wolfgang Patzkowsky als direkter Nachbar jeden Tag vor Augen – das Nicolaihaus, ein historisches Fachwerkhaus, dessen Restaurierung die Stiftung bereits in den 1990er-Jahren förderte.
„Die NRW-Stiftung ist wirklich toll, mit breit gefächertem Engagement. Vom Naturschutz über Fachwerkhäuser bis hin zu Schlössern und Burgen fördert sie die unterschiedlichsten Projekte“, sagt Wolfgang Patzkowsky. Seine Geburtstagsgäste ließen sich von der Begeisterung des Unnaer Originals anstecken – und fütterten das Sparschwein reichlich. 800 Euro überwies das Geburtstagskind an den Förderverein. Ein stolzer Betrag, der komplett in den Naturschutz, die Kultur- und Heimatpflege in NRW fließt.
Im Sprint zum Spendenziel
Der Trägerverein Landesburg Nienborg sammelte in rekordverdächtiger Zeit Spenden für sein Projekt – und die NRW-Stiftung stockt sie im Rahmen des „1:1-Modells“ um den gleichen Betrag auf.
Ein Dorf hält zusammen – und ein Dorf wirft zusammen: So könnte man beschreiben, was in Nienborg, einem Ortsteil von Heek im Kreis Borken, gelungen ist. Denn das von der NRW-Stiftung geförderte Projekt rund um das Burgtor der ehemaligen Landesburg hat einen riesigen Rückhalt. Weswegen die Stiftung nun, wie im Fördervertrag vorgesehen, zusätzlich zur fest zugesagten Summe von 250.000 Euro weitere 50.000 Euro ins Münsterland überweist. Der Beschluss des Stiftungsvorstands sah vor, für jeden eingeworbenen Euro bis zur Summe von 50.000 Euro einen weiteren Euro dazuzutun. Das diente dem Trägerverein als Ansporn, fleißig für sein Projekt zu sammeln. Und so kam der gesamte Betrag innerhalb von nur einem halben Jahr zusammen.
Die hohe Spendenbereitschaft überraschte Jürgen Lammers vom Trägerverein nicht: „Das Projekt ist für viele Menschen in Nienborg sowie in der gesamten Gemeinde Heek eine Herzensangelegenheit. Schließlich ist die Landesburg ein echtes Aushängeschild.“ Das schmucke Ensemble zieht nicht zuletzt viele Radfahrende an, die das Westmünsterland erkunden. Drei ehemalige Burgmannshöfe bilden das Herzstück der Landesburg – einer davon ist heute Sitz der Landesmusikakademie NRW. Außerdem sind Reste der Ringmauer erhalten.
Auch das Torhaus steht noch – bis vor kurzem gesäumt von der ehemaligen Burgschänke, die nicht unter Denkmalschutz steht. Hier ist das aktuelle Projekt verortet. Der Trägerverein ließ vor Kurzem den baufälligen oberen Bereich der Schänke abreißen. An dieser Stelle soll ein viergeschossiges Burginformationszentrum neu entstehen. In ihm kann man künftig im gesamten Gebäude in die Geschichte der Burg, des Dorfes und der Region eintauchen. Ein „Archäologisches Schaufenster“ in der Fassade gibt zudem einen Blick frei auf die Fundamentreste des Burgturms im Keller.
Mit der Idee, zusätzliches Fördergeld an eine erfolgreiche lokale Spendenaktion zu koppeln, stieß die NRW-Stiftung beim Trägerverein auf offene Ohren. Und eine Gelegenheit Geld einzunehmen, war schnell gefunden. Anlässlich des 825-jährigen Dorfjubiläums Nienborgs war ohnehin ein großes Burgfest geplant. „Wir haben dann beschlossen, dass die Erlöse komplett in das Landesburg-Projekt fließen sollen“, blickt Jürgen Lammers zurück. „Dadurch haben wir dann tatsächlich etwa die Hälfte der gesamten Spendensumme an diesem einen Tag eingenommen.“
Doch damit nicht genug: Auch im Nachgang trudelten noch diverse Spenden von Privatpersonen ein – und der Trägerverein nutzte seine Kontakte zu Firmen in der Umgebung, um auch sie als Spenderinnen zu gewinnen. Auch diese Mission war erfolgreich. Bereits Anfang Dezember waren die angestrebten 50.000 Euro zusammen. Für die NRW-Stiftung ein weiterer Beleg dafür, was das Ehrenamt leisten kann. Die Stiftung nimmt das 1:1-Modell, bei dem sie eingeworbene Spenden verdoppelt, in ihre Förderbeschlüsse mit auf, wenn in den Vorgesprächen eine starke Gemeinschaft im und um den geförderten Verein erkennbar ist. Die war in Nienborg von Anfang an sichtbar – und wird dem Projekt wohl auch weiterhin Flügel verleihen.
Eigene Spendenaktion starten
Auch Sie möchten zu einem besonderen Anlass für die NRW-Stiftung sammeln? Ihre Fragen rund um die Abwicklung einer solchen Aktion beantworten wir gern.
Ihr persönlicher Kontakt:
Christoph Eickelmann
Abteilung Kommunikation und Engagement
Telefon: (02 11) 4 54 85-32
E-Mail: christoph.eickelmann@nrw-stiftung.de