Liebe Leserinnen,
liebe Leser,

Moorflächen zählen sicherlich zu den faszinierendsten Ökosystemen in NRW und sind Lebensraum für besonders spezialisierte und deshalb in vielen Fällen gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Hierzu zählen insbesondere die Torfmoose, deren abgestorbene Pflanzenreste die Torfkörper der Moore bilden. Darüber hinaus sind Schmalblättriges Wollgras, Sonnentau, das in NRW sehr seltene Moor-Knabenkraut sowie Schwarze Heidelibelle, Blaukehlchen und Moorfrosch typische Moorbewohner.

Moore sind weiterhin wichtige natürliche Kohlenstoffspeicher, denn sie binden bedeutende Kohlenstoffmengen und tragen so erheblich zum Schutz des Klimas bei. Moorschutz ist also gleichzeitig auch hochwirksamer Klimaschutz. Doch nur nasse, intakte Moore unterbinden die Zersetzung organischen Materials und legen dadurch Kohlenstoff langfristig fest, was dem Klimawandel entgegenwirkt. Die größten gegenwärtigen Gefährdungen für die Moore ergeben sich durch Veränderungen des Wasserhaushaltes, vor allem durch Entwässerung und nachfolgende aufkommende Verbuschung bzw. landwirtschaftliche Nutzung sowie durch Nährstoffeinträge aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen und aus verschiedenen Quellen über die Luft. Darüber hinaus verschlechtert auch der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und zunehmenden Sommerdürren den Wasserhaushalt und damit die Lebensbedingungen moortypischer Arten.

Doch genau hier möchte die Landesregierung ansetzen: Der Erhalt der letzten Moorstandorte in Nordrhein-Westfalen sowie die Renaturierung von gestörten oder trockengelegten Moorflächen stehen ganz oben auf der Agenda. Moorlebensräume haben mit ihren ganz besonderen offenen Flächen, Wäldern, Gewässern und Böden eine herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt und für den natürlichen Klimaschutz. Sie zu erhalten und zu stärken sollte daher unser gemeinsames Ziel sein.

Oliver Krischer
Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW,
stv. Vorsitzender im Stiftungsrat der NRW-Stiftung