Editorial

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,

„höchste Eisenbahn“ – in NRW darf man diese Formulierung mit ein bisschen Stolz wörtlich nehmen. Denn zu den spektakulärsten Bauwerken in unserem Bundesland gehört die Müngstener Brücke, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die seit genau 125 Jahren das Tal der Wupper zwischen Remscheid und Solingen überspannt. Doch wussten Sie, dass in Nordrhein-Westfalen auch der älteste noch erhaltene Bahnhofsbau in Deutschland steht? Nur vier Jahre nach Eröffnung der ersten deutschen Dampflokstrecke zwischen Nürnberg und Fürth ging in Köln-Müngersdorf 1839 der Bahnhof „Belvedere“ in Betrieb. Sein Empfangsgebäude ist ein kleines, aber feines klassizistisches Schmuckstück aus der Schule des berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel. Dank eines engagierten Förderkreises wird das geschichtsträchtige Bauwerk für die Öffentlichkeit als Kultur- und Begegnungszentrum dauerhaft erhalten bleiben.

Rheinisch-westfälische Bahnhofsgeschichten sind das Titelthema dieses Magazins. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die großen Zentralstationen, sondern kleinere, historisch wertvolle Eisenbahngebäude, die durch tatkräftige Initiativen vor Verkauf, Verfall oder gar Abriss bewahrt und zu lebendigen Veranstaltungsorten, Museen, Kultur- und Nachbarschaftstreffs umgestaltet werden konnten. Man findet Beispiele dafür im Münsterland ebenso wie am Rhein, im Ruhrgebiet, in der Eifel, im Bergischen oder im Sauerland. Bei der Spurensuche lernt man zudem viel darüber, wie der Zugverkehr das Rheinland und Westfalen enger zusammenrücken ließ – etwa durch den „großen westöstlichen Schienenstrang“. So nannte der Schriftsteller Levin Schücking 1856 die erste direkte Verbindung zwischen Rhein und Weser, genauer gesagt zwischen Köln und Minden.

Übrigens: Der Bahnhof Belvedere („schöne Aussicht“) trug seinen Namen, weil man von hier aus beeindruckende Fernblicke unter anderem auf den noch unvollendeten Kölner Dom hatte. Die Station war deshalb einst ein beliebtes Ausflugsziel. Machen Sie es doch einfach nach: Abstecher zu den von der NRW-Stiftung geförderten Bahnhofsprojekten lohnen sich. Einige liegen sogar an attraktiven Fahrradrouten auf ehemaligen Bahntrassen.

Barbara Schock-Werner
Vizepräsidentin der NRW-Stiftung


Gemeinsam für ein lebendiges Land


Überall im Lande gibt es Initiativen, Vereine und Verbände, die sich mit viel Herz und Sachverstand für die Naturschönheiten und die kulturellen Schätze in Nordrhein-Westfalen einsetzen. Seit 1986 hilft ihnen die NRW-Stiftung nach besten Kräften und hat bereits über 3.300 Projekte fördern können. Alle Naturschutz- und Kulturprojekte der NRW-Stiftung haben eines gemeinsam: Menschen setzen sich für ihr Land ein und sichern und erhalten Natur und Landschaft, Denkmäler und Kulturgüter. Sie bereichern damit die Schönheit, die Vielfalt und die Geschichte unseres Landes.

Die NRW-Stiftung will möglichst viele Menschen für diese Ziele gewinnen. Dafür gibt es den Förderverein NRW-Stiftung. Als fördernde Mitglieder unterstützen bereits viele Bürgerinnen und Bürger, darunter auch bekannte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft, die Arbeit der NRW-Stiftung. Über Neues berichtet regelmäßig dieses Magazin.

 

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NRW — Natur Heimat Kultur
Das Magazin der Nordrhein-Westfalen-Stiftung
Ausgabe Nr. 2|2022/23

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Herausgeber und Redaktion danken den Projekt-Initiatoren für die freundliche Unterstützung, für Auskünfte und Bildmaterial. Das Magazin „NRW – Natur Heimat Kultur“ erscheint zweimal im Jahr, Redaktionsschluss war der 4.11.2022.

Texte:
Dr. Ralf J. Günther
Dr. Günter Matzke-Hajek
Hannah Blazejewski
Thomas Krumenacker
Marija Bakker

Gestaltung:
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