Meldungen

Stiftung und Vorstand: Bilanz und Bestätigung

Fördervolumen übersteigt 300 Millionen Euro

Seit 1986 setzt sich die NRW-Stiftung als Partnerin des Ehrenamts für Natur, Heimat und Kultur ein. Der amtierende Stiftungsvorstand wurde nun für weitere fünf Jahre bestätigt. Auch eine stolze Summe war 2022 zu bilanzieren: Das Fördervolumen seit Stiftungsgründung liegt inzwischen bei über 300 Millionen Euro.

Gut 3.500 Projekte hat die NRW-Stiftung in den 36 Jahren ihres Bestehens gefördert und oft auch langfristig begleitet. Zu den Gründungsinitiativen zählte 1986 zum Beispiel das Programm für die Weißstörche, von denen in NRW damals nur noch drei Paare im Raum Minden frei brüteten. Um Lebensraum für Meister Adebar zu sichern, erwarb die NRW-Stiftung im Tal von Weser und Bastau mehrere Hundert Hektar Fläche. Heute kann das Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“, das als Stiftungspartner auch das Westfälische Storchenmuseum in Petershagen betreibt, wieder über neunzig Brutpaare nachweisen.

Für die Arbeit der NRW-Stiftung hat ihr ehrenamtlicher Vorstand entscheidende Bedeutung. Sechs Expertinnen und Experten aus Denkmalpflege, Naturschutz und Verwaltung gehören dem Team an, darunter Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg, früher Landtagspräsident und Umweltminister in NRW. Vizepräsidentin ist die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner. Darüber hinaus engagieren sich Dr. Ute Röder, Franz-Josef Lersch-Mense, Karl Peter Brendel und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann im Vorstand, der im Oktober für weitere fünf Jahre bestätigt wurde. Der zuständige Stiftungsrat votierte einstimmig dafür, wobei Ministerpräsident Hendrik Wüst als Vorsitzender die Gründe auf den Punkt brachte: „Wir wissen die Geschicke der NRW-Stiftung bei ihrem Vorstand in guten Händen.“ Uhlenberg lobte seinerseits die Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Geschäftsstelle.

Das 2022 erreichte Fördervolumen von über 300 Millionen Euro für die ehrenamtliche Arbeit in NRW beziffert die eindrucksvolle Stiftungsbilanz der vergangenen Jahrzehnte. An Projekten für Natur, Heimat und Kultur wird es aber auch künftig nicht mangeln. Besonders erfreulich: Mit dem ehemaligen Römerkastell Haus Bürgel wurde ein Haus der NRW-Stiftung jüngst Teil des neuen UNESCO-Weltkulturerbes „Niedergermanischer Limes“ – der denkbar beste Anlass, Bürgel umfassend zu sanieren und das dortige Römermuseum neu zu gestalten.

Podcast „Förderbande“ gestartet

NRW-Stiftung für die Ohren

Wer die NRW Stiftung kennt, weiß: Hier entsteht manchmal so etwas wie Magie. Aus einer Idee in Kombination mit Engagement und der entsprechenden Fördersumme wird ein Begegnungsort, ein Biotop, manchmal auch eine sichtbare Spur in Vergangenheit oder Zukunft. Es sind lebendige Beispiele für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Und die werden jetzt auch hörbar – im neuen Podcast der NRW-Stiftung: Förderbande.

Der Name ist natürlich kein Zufall: Das Förderband ist eng verknüpft mit der Geschichte des Landes, steht aber auch für Bewegung, Veränderung. Und die NRW-Stiftung fördert eben auch wunderbare Dinge zu Tage. Wenn dann das Team der NRW-Stiftung gemeinsam mit den Menschen vor Ort loslegt, entstehen zudem enge (Förder-)Bande. Überall im Land gibt es darüber Geschichten zu erzählen und genau das hat sich der Podcast vorgenommen. Dabei fließen Eindrücke vor Ort zusammen mit Gesprächen im Studio.

Startpunkt ist „Ein Haus in Düsseldorf“. Die NRW-Stiftung stellt sich vor. Wie arbeitet es sich in einem Haus, das selbst Denkmal mit spannender Geschichte ist? Folge 2 führt direkt in die gelebte Vision: Utopiastadt im Mirker Bahnhof in Wuppertal ist mehr als ein markanter Treffpunkt im Quartier. Was genau treibt die Utos und Pias an? Folge 3: Ausflug ins Almetal, wo eine Flussrenaturierung nicht nur zu mehr Artenvielfalt führt, sondern nebenbei ein versenktes Kulturdenkmal freilegt. Erstaunliches gibt es auch aus dem Papiermuseum Düren zu berichten: Papier hat unsere Gesellschaft nicht nur enorm geprägt, es verändert sich und hat auch im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle, wie Förderbande Nr. 4 zeigt!

Und dann? Geht es weiter, mit dem Mikro quer durchs Land zu den vielen schillernden Projekten, die mit der NRW Stiftung verbunden sind. Jeden 2. Donnerstag im Monat gibt es eine neue Folge. Viel Spaß beim Hören!

Förderbande gibt’s auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, iTunes usw. und unter www.nrw-stiftung.podigee.io finden Sie auch eine Übersicht mit allen Folgen.


Jubiläum

Engagiert für Heimat- und Kulturpflege

Blumen und Glückwünsche für 25 Dienstjahre: Seit 1997 leitet Mona Wehling (re.) die Abteilung Heimat- und Kulturpflege bei der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Die stellvertretende Geschäftsführerin Susen Kempkes (li.) gratulierte der Jubilarin und dankte für ihren langjährigen Einsatz bei der NRW-Stiftung.

Ausgezeichnet

Fotos aus „Unserer Heimat“

Der neue Wandkalender 2023 des Umweltministeriums NRW und der NRW-Stiftung zeigt zwölf faszinierende Natur- und Landschaftsbilder aus Nordrhein-Westfalen.

Seit 2006 ruft das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen zu einem jährlichen Fotowettbewerb auf. Im Jahr 2013 kam die Nordrhein-Westfalen-Stiftung als Partnerin hinzu. 411 Fotografinnen und Fotografen haben sich in der letzten Wettbewerbsrunde unter dem Titel „Unsere Heimat – Natur und Landschaft in Nordrhein-Westfalen“ mit mehr als 1.200 Natur- und Landschaftsaufnahmen beteiligt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwölf attraktive und sehr unterschiedliche Natur- und Landschaftsaufnahmen zeigen die Naturvielfalt des Landes.

Mit dem Bild eines Seidenschwanzes holte Petra Barwe den mit 1.000 Euro dotierten ersten Preis nach Dortmund. Den zweiten Preis konnte Heinz Erich Zappel aus Grevenbroich mit einer außergewöhnlichen Aufnahme im Sandhofsee in Neuss gewinnen: eine Süßwasserschnecke auf Fischlaich. Der Hövelhofer Prof. Dr. Ulrich Büker fotografierte den Albedyll-Turm in der Senne und erreichte den dritten Platz und 400 Euro.

Der nächste Wettbewerb läuft bereits: Auch im Jahr 2024 wollen die Veranstalter zeigen, wie einzigartig Nordrhein-Westfalen ist. Eingereicht werden können Impressionen im Querformat, die sich für den späteren Druck im Jahreskalender eignen, ausschließlich per Upload. Die Teilnahme ist bis zum 26. August 2023 möglich. Weitere Informationen: www.fotowettbewerb.nrw.de

Inklusionspreis

Sonderpreis geht ins Bergische

Die Natur steckt voller Barrieren. Oft geht’s eben über Stock und Stein. Wie Inklusion und Naturerlebnisse dennoch zusammenpassen, zeigen die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg mit dem Projekt „Natur für alle – Inklusive Naturerlebnisangebote für Gruppen“. Eine ausgezeichnete Initiative, die beim diesjährigen Inklusionspreis NRW mit dem Sonderpreis der NRW-Stiftung „Heimat ohne Hindernisse“ gewürdigt wurde.

Das Bergische Land ist bekannt für seine Höhen und Tiefen. Doch weder durch die Topografie noch durch andere Barrieren lassen sich die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg davon abhalten, spezielle Angebote für Menschen mit Handicaps zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Es geht ihnen dabei um Umweltarbeit, an der alle teilhaben können – zum Beispiel durch die Auswahl barrierefreier Exkursionsziele, die Verwendung der Leichten Sprache und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse bei der Veranstaltungsplanung. Große Bedeutung hat auch die Partnerschaft mit den „Behinderten Werkstätten Oberberg“: Sie stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die selbst mit Handicaps leben, bei einer Reihe von Terminen für Einsätze als Umweltassistenten frei.

Ziel der preisgekrönten Initiative ist es, das Bewusstsein und die Wertschätzung für Schönheit und Eigenart der eigenen Heimat bei möglichst vielen Menschen zu stärken — unabhängig von Alter, Herkunft, körperlichen oder geistigen Voraussetzungen. Zugleich soll das Miteinander von Menschen mit und ohne Einschränkungen durch gemeinsame Erlebnisse gefördert werden. Ehrenamtliches Engagement wie dieses bereichert unsere Gesellschaft und ist es wert, gewürdigt zu werden. Deshalb hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen den Inklusionspreis NRW in diesem Jahr bereits zum fünften Mal vergeben.

Stefan Ast ist neuer Geschäftsführer der NRW-Stiftung

2022 brachte einen wichtigen Personalwechsel: Nach dreißig Jahren als Geschäftsführerin zunächst des Fördervereins und dann auch der NRW-Stiftung selbst hat Martina Grote den Staffelstab an Stefan Ast übergeben.

Der Name Stefan Ast ist allen vertraut, die die NRW-Stiftung kennen oder bisweilen in diesem Magazin lesen, denn seine Tätigkeit im Düsseldorfer Haus der Stiftungen begann schon im Sommer 2009. Bei der NRW-Stiftung bekleidete er zunächst eine Referentenstelle, auf der er sich um die Unternehmens- und Stiftungskooperationen, die unselbständigen Stiftungen sowie um das Fundraising kümmerte. Seitdem meldete er sich in diesen Heften regelmäßig zu Wort, um als Ansprechpartner die vielfältigen Möglichkeiten zu erläutern, mit denen Interessierte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung durch Spenden, Stiftungen oder mit Legaten unterstützen können. 2019 wurde Stefan Ast dann Leiter der Abteilung Kommunikation und Engagement und übernahm damit zugleich auch die Redaktionsleitung des Stiftungsmagazins. Zum 1. April 2022 beriefen ihn die Vorstände der NRW-Stiftung und des Fördervereins schließlich zum Nachfolger von Martina Grote, die ihrerseits in den wohlverdienten Ruhestand ging.

 

Erfahrung im Stiftungswesen

Als gebürtiger Westfale verbrachte Stefan Ast schon seine Kindertage an NRW-Schauplätzen – siehe das Foto unten. Doch vor allem aufgrund seiner Arbeit bei der NRW-Stiftung habe er das Land sehr gut kennengelernt, betont der neue Geschäftsführer. Durch das Studium der Geschichte und Kunstgeschichte in Münster und Wien grundsätzlich geisteswissenschaftlich geprägt, wuchs dabei auch sein Interesse für die Themenfelder des Naturschutzes, die für ihn zwar weniger vertraut, aber nicht weniger spannend sind. Völlig vertraut zeigt sich Stefan Ast hingegen mit dem großen Themen­bereich des Stiftungswesens. Kein Wunder, ist er doch Absolvent der Deutschen Stiftungsakademie, die 1998 in Bonn gegründet wurde und ihren Sitz später nach Berlin verlegte. Vor dem Wechsel zur Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte er überdies bei der Allianz Kulturstiftung und beim Bundesverband Deutscher Stiftungen praktische Erfahrungen sammeln. Dem handfesten Sinn des Münsteraners für praktikable Vorschläge ist es übrigens nicht zuletzt zu verdanken, dass die NRW-Stiftung heute eine wichtige Rolle bei der Vergabe des Engagementpreises NRW spielt.

Motiviert durch Menschen

Man kennt die NRW-Stiftung als verlässliche Partnerin ehrenamtlicher Initiativen – für Stefan Ast ist sie aber ebenso sehr eine Partnerin des Ideenreichtums: „Die Kreativität der Menschen, wenn es um den Einsatz für Natur, Heimat und Kultur geht, kennt fast keine Grenzen – eine starke Motivation für mich“, sagt er. Zugleich sieht er in der Einheit von Stiftung und mitgliederstarkem Förderverein, im kompetenten Team der Geschäftsstelle und in der Vielzahl ehrenamtlicher Regionalbotschafterinnen und Regionalbotschafter hervorragende Voraussetzungen, um die Erfolgsgeschichte der NRW-Stiftung auch künftig weiterzuschreiben.