Förderverein

40. Narzissenfest

25 Jahre Pate Jean Pütz

Wenn es im Frühling Zeit ist, das Narzissenfest in der Eifel zu feiern, dann muss man sich um den Festschmuck nicht sorgen: Unzählige wilde Narzissen verzaubern von Ende März bis Anfang Mai die Landschaften im Oleftal (bei Hellenthal) sowie im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal (bei Monschau). Eine Selbstverständlichkeit ist dieser Anblick aber nicht, denn auf vielen der gelb leuchtenden Flächen standen vor Jahrzehnten noch große Fichtenbestände, die den Narzissen das Licht zum Leben nahmen.

Die gezielte Entfernung der Bäume und die Verhinderung weiterer Aufforstung war die Voraussetzung, um die Narzissentäler wieder zur Blüte zu bringen. Schon ab 1979 hat die Loki-Schmidt-Stiftung entsprechende Aktivitäten im Oleftal unterstützt, 1989 begann die Nordrhein-Westfalen-Stiftung dann in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Nordeifel Parzellen im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal anzukaufen – heute umfassen die stiftungseigenen Flächen hier gut siebzig Hektar.

Grenzübergreifender Naturschutz

Viele kennen Narzissen nur aus Gärten. Auch der prominente Projektpate, den die NRW-Stiftung vor genau 25 Jahren für die Narzissenwiesen gewinnen konnte, gibt freimütig zu: Dass die kleineren, wild wachsenden Verwandten der sogenannten Osterglocken in der Eifel auf natürliche Weise vorkommen, wusste er anfangs nicht. Doch Pütz´ Interesse war rasch geweckt, auch weil er ein Naturschutzvorhaben im deutsch-belgischen Grenzgebiet aufgrund seiner eigenen grenzübergreifenden – bei ihm deutsch-luxemburgischen – Lebensgeschichte besonders spannend fand. Pütz hat die wilden Narzissen schon vor langer Zeit im TV-Umweltmagazin „Dschungel” vorgestellt, aber auch an Broschüren mitgewirkt und Veranstaltungen des Fördervereins der NRW-Stiftung vor vielen Menschen ohne Gage moderiert. Immer wieder war er bei den Narzissenfesten zu Gast, die Interessierten Gelegenheit bieten, mehr über die Wildblumen und ihren Lebensraum zu erfahren. Nach einer pandemiebedingten zweijährigen Unterbrechung fand im April 2022 das vierzigste Narzissenfest statt, bei dem dieses Mal unter anderem Waldführerinnen und Waldführer des Nationalparks Eifel an verschiedenen „Erzählstationen“ über Naturthemen berichteten.

Der beliebte Hobbythek-Erfinder, Wissenschaftsjournalist und Buchautor Jean Pütz hat in seiner Autobiographie einen Gedanken notiert, der sich wie das perfekte Motto für die Idee der Förderpatenschaften liest: Niemand könne ihn hindern, so Pütz, sich öffentlich über Schönes zu freuen. Dabei beschränkt sich seine Begeisterung im Zusammenhang mit der NRW-Stiftung allerdings nicht auf die Narzissenwiesen. Über die Stiftung selbst sagt er, wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden, ihre Zusammenführung von Natur und Kultur finde er genial. Diese Worte haben besondere Überzeugungskraft, weil Jean Pütz der NRW-Stiftung schon verbunden war, als es das Konzept prominenter Patenschaften noch gar nicht gab. Als Narzissenpate kann er sein 25. Jubiläum feiern – im Förderverein der NRW-Stiftung war er sogar von Anfang an dabei.

Neue Kommunen im Förderverein

Von der Weser bis zur Eifel wurden zehn NRW-Kommunen in den ersten Monaten 2022 neu in den Förderverein aufgenommen: die Burggemeinde Brüggen, die Städte Gevelsberg, Herdecke, Minden, Sendenhorst und Werther sowie die Gemeinden Enger, Rödinghausen, Schöppingen und Simmerath. „Das Ehrenamt hat in Minden einen hohen Stellenwert. Unsere Mitgliedschaft im Förderverein der NRW-Stiftung soll das unterstreichen“, betont Bürgermeister Michael Jäcke die Entscheidung für den Beitritt. In der Eifelgemeinde Simmerath wird aktuell die Sanierung des lokalen Bauernmuseums von der NRW-Stiftung gefördert. „Die Mitgliedschaft zeigt sehr schön, wie verbunden sich die lokalen Partner mit der Stiftung fühlen“, freut sich Stefan Ast, Geschäftsführer der NRW-Stiftung und des Fördervereins. Mit der Stadt Minden sind nun alle Städte und Gemeinden im Kreis Minden-Lübbecke im Förderverein vertreten. Der Kreis Herford zieht nach den Beitritten von Rödinghausen und Enger fast gleich. Lediglich die Stadt Bünde fehlt noch.